Karmel-Impulse

Taufe als Lebenserfühlung und Berufung zum Dienst - Vortrag von P. Dr. Lukasz Steinert

Lukasz Steinert

Vor 100 Jahren empfing in Bergzabern die damals 30-jährige deutsche Jüdin und Philosophin Edith Stein das Sakrament der Taufe. Dieses Jubiläum konfrontiert uns mit der so schlichten wie fundamentalen Frage, was das eigentlich bedeutet, getauft zu sein. Wofür entscheidet sich ein Mensch, wenn er sich für die Taufe entscheidet, bzw. dafür, im Einklang mit seiner Taufe zu leben?

Im Blick auf Edith Stein und ihre so besondere und einmalige Glaubensgeschichte wird diese Frage im Spannungsfeld zwischen der individuellen und der universellen Dimension des Taufsakramentes behandelt. Denn die Taufe bedeutet sowohl Lebenserfüllung als auch Berufung zum Dienst.

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Also darf ich Sie offiziell ganz herzlich begrüßen im Namen der österreichischen Edith Stein Gesellschaft. Mein Name ist Daniela Köhler, bin Vizepräsidentin der Gesellschaft und wir freuen uns sehr, dass Sie am Sonntagabend sich jetzt noch Zeit nehmen. Und besonders freuen wir uns über unseren Referenten. Natürlich Pater Dr. Luca Steinert. Er ist seit 1999, kam Felix und hat 2017, meine ich, an der Universität in Rom über Erich Chimera promoviert. Derzeit ist er Dozent an der Christian, um in Rom für Fundamentaltheologie auch vielleicht mehreren bekannt als Vorstand Vorstandsmitglied der Deutschen Edith Stein Gesellschaft. Auch natürlich allen herzlich willkommen, die über die deutsche Edith Stein Gesellschaft kommen und ist auch sonst sehr viel unterwegs, wie ich höre. Auf Exerzitien als Referent sehr gefragt. Wir freuen uns sehr, dass wir Dich heute begrüßen dürfen. Zu dem Vortrag im 100. Tauf Jubiläum von Edith Stein da werden wir auch gleich noch mehr drüber hören. Und der Vortrag hat den Titel Taufe als Lebenserfüllung und Berufung zum Dienst. Edith Stein wurde am 1. Januar 1922 vor 100 Jahren in der Pfalz in Bergzabern mehr als 30-jährige deutsche Jüdin und Philosophin getauft. Dieses Jubiläum konfrontiert uns mit der so schlichten wie fundamentalen Frage, was das eigentlich bedeutet. Das Sakrament der Taufe zu informieren, getauft zu sein. Wofür entscheidet sich ein Mensch, wenn er sich für die Taufe entscheidet bzw dafür im Einklang mit seiner Taufe zu leben? Die kirchliche und gesellschaftliche Situation, in der wir uns befinden, lässt diese Frage ziemlich brisant erscheinen. Das will ich jetzt aber nicht ausbreiten. Stattdessen möchte ich das Kind dieser Zeit einfach diese Frage an Edith Stein und ihrer so besondere und einhellige Glaubensgeschichte herantragen. Und ich behandle diese Frage nach dem Sinn der Taufe im Spannungsfeld zwischen der individuellen und der sozialen Dimension des Sakraments. Also in meinem Vortrag als Lebenserfüllung und Berufung zum Dienst aufgefasst. Und den Grundimpuls zu dieser Fragestellung verdanke ich dem theologischen Klassiker von Joseph Ratzinger seine Einführung in das Christentum aus dem Jahr 1968. In dem christologischen Teil seines Werkes unterbricht der damals junge Zoologe seinen Duktus, schiebt die vielen speziellen theologischen Fragen beiseite, um das Grundsätzliche des Christlichen aufzuzeigen . Denn, so schreibt Ratzinger. Wer kann schon einem Fragenden was über den heiligen Gral zu sagen, was das eigentlich ist? Es sei. Und seine erste Auskunft über die Grundform des Christlichen wird mit Der Einzelne und das Ganze überschrieben. Ratzinger ist darin vor dem Anstoß aus, dass sich Gott im Christentum an alle Situationen, an die Kirche, ja an Äußerlichkeiten bindet, um den Menschen zu erreichen. Kann er nicht jeden von uns direkt. Persönlich. Mysteriös. Von innen her. Im übrigen. Natürlich kann er das. Und es geschieht bestimmt sehr oft bei mir. Wozu also das Sakrament der Taufe und die mit ihm zusammenhängenden äußeren Ausdrucksformen und Verpflichtungen des religiösen Lebens in. Wozu lassen sich Menschen taufen und gehören dann zur Kirche, wenn Gott einfach so geheimnisvoll in der Seele, im Geist wirken? Ratzinger trägt an dieser Stelle eine fundamentale Unterscheidung. Wenn es uns Menschen nur als Einzelne, bloß als Individuen, Individuen und als geistige Wesen gäbe, dann wären weder die Bibel noch das Sakrament der Taufe, noch die Kirche, noch alle weiteren sichtbaren Elemente der Beziehung zu Gott. Ja, die ganze Heilsgeschichte, das Leben Jesu nötig. Bei uns gibt es aber nicht als einzelne und isolierte Insel. Das menschliche Sein ist immer schon ein mit sein. Ein Teilnehmen an der gemeinsamen Geschichte, an den sozialen Zusammenhängen, die an unserem Leben weben. Schon vor unserer Geburt geboren hat. Die uns prägen und die wir aber auch unheilvoll verstrickt sind. Denn die Menschheit, in die wir hineingeboren werden, ist keine solidarische Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft, in die wir hineingeboren werden, muss diese teilnehmen. Das ist ein bisschen kompliziert. Kein Mensch, aber ein Mensch kann vom Ganzen abstrahieren und sein Leben völlig unabhängig von dieser Welt, wie sie ist, verwirklichen. Und das Heil, von dem das Christentum spricht. Wenn dieses Heil den ganzen Menschen umfassen soll. Muss also auch die Befreiung von den vielfältigen, unheilvollen Verstrickungen des Ganzen mit sich bringen. Und dazu sind Kirche und Christentum in ihrer sichtbaren Gestalt da. Um die Geschichte zu verlängern. Ratzinger schreibt. Christsein ist seiner ersten Zielrichtung nach nicht ein individuelles, sondern ein soziales Gastmahl. Zu sein. Stark gesagt Das Christentum des Christseins ist zuerst kein individuelles, sondern es ist ein soziales. Man ist nicht Christ, weil die Christen ins Heim kommen, sondern man ist Christ, weil geht die Geschichte, die christliche Diakonie Sinn hat und von Nöten ist. Es ist also die erste Konsequenz und die erste Dimension blickt auf ein soziales Netz. Sie werden für andere gedacht. Darauf folgt jedoch ein großes Aber. Ratzinger schreibt. Gerade deswegen gilt aber. Wenn man nämlich Christ ist, um an der Diakonie für das Ganze teilzuhaben, dann bedeutet das zugleich, dass gerade diese Beziehung zum Ganzen das Christentum vom Einzelnen her und auch dem Einzelnen den Weg, weil nur vom Einzelnen, vom Einzelnen aus die Verwandlung der Geschichte, das Aufbrechen der Diktatur des Milieus geschehen. Also diese Grundstruktur des Christlichen, das Soziale und des Individuellen als Einziger und das Ganze. Mit dieser Grundstruktur bin ich also an die Taufe und an das Christsein und wie ich mein herantreten. Die trifft sich in ihr. Diese Spannung, das ist so ein bisschen die Frage, die uns jetzt leiten wird. Und jetzt nun zum Ersten Teil Lebenserfüllung. Zuerst will ich über das Individuelle bei Edith Stein sprechen. Der Weg, der Edith Stein zu Taufe geführt hat, war ein persönlicher und größtenteils verborgen. Ihre Entscheidung, katholische Christen zu werden, selbst war in die Jahre des sogenannten katholischen Frühlings im damaligen Deutschland mit einigen prominenten Konversionen, nicht zuletzt unter den Philosophen im Kreis der Phänomenologen. Dennoch handelt es sich dabei keineswegs um eine allgemeine Welle der Begeisterung, auf der Edith Stein schwimmen und die die Begründung dieses Schrittes überflüssig machen würde. In ihrem Brief an Roman den Garten vom 15., zehnten 21 kurz vor der Taufe. Wenn Sie sich eine starke Edith Stein auf eine gewisse Weltfremdheit, die den Garten der Bekannten freut, wieder so ein eher wahrzunehmen glaubt. Ja, irgendwas sei an der Sache aber doch anders, als wir es meinen. Und nun spricht sie es aus. Edith Stein schreibt Ich stehe jetzt vor dem Übertritt zur katholischen Kirche. Was mich dazu geführt hat, darüber habe ich Ihnen nichts geschrieben. Und all das lässt sich auch schwer sagen und schreiben. Gar nicht. Zitat Ende. Es handelt sich um den Weg Ihres persönlichen Fragens und Suchens, der sich hinter Ihrem philosophischen Werk und Werk. So schreibt sie im selben Dreck. Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren sehr viel mehr gelebt als philosophiert. Meine Arbeiten sind immer nur Niederschläge dessen, was mich im Leben beschäftigt hat, weil ich nun mal so konstruiert bin, dass ich reflektieren muss. Edith Stein geht also den Weg der großen Suchenden. Es sind Menschen, die ihre eigene Existenz so fragil. Michi, Christopher. Kurzum Ich bin mir selbst zur Frage geworden. So wie der heilige Augustinus in seinen Bekenntnissen aus und Edith Stein und sich zum Beispiel den anderen Konvertiten, dem heiligen John Henry Newman, innerlich verwandt, wie sie zwei Jahre nach der Taufe sind. Und außerdem ist es sehr schön für mich, schreibt sie, mit einem Geist wie Newman in so ne Höhlung zu kommen. Wie es das Übersetzen mit sich übersetzt. Seine Werke, sein ganzes Leben ist nur ein Suchen nach der religiösen Wahrheit, nach der religiösen Wahrheit gewesen und hat ihn mit unausweichlicher Notwendigkeit zur katholischen Kirche geführt. Und auf ihrem persönlichen und verborgenen Glaubensweg ist sie also nicht allein. Edith Stein wird von anderen gekommen, wie die religiöse, wie sie schreibt, aus der Geschichte begleitet. Natürlich denken wir an dieser Stelle besonders an die Heilige von Avila sowie an andere große Gestalten. Sie wird auch von lebenden Christen begleitet. Marx Seele eine reine Pose des Marxismus oder die anonyme Frau in einer Frankfurter Kirche, um nur einige zu erwähnen. Ist Steins. Persönliche Suche nach Sinn trifft auf den von der katholischen Kirche verkündeten Glauben. Und gipfelt in ein innerliches Dazugehören. Natürlich ist die sichtbare Kirche ihrerseits nicht einfach eine Gemeinschaft von zutiefst überzeugten und gläubigen Menschen. Das ist sie aber nie. Schon der heilige Augustinus sprach vom Corpus während nichts. So viele, die drinnen sind, sind draußen, und viele, die draußen sind, sind drinnen. Im Worte des heiligen Augustinus über den über die Kirche. In Edith Stein. In Edith Steins Welt gibt es die starken Volkskirchen. Und es gibt Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen taufen lassen oder getauft werden, ohne eigentlich gläubig zu sein. Das betrifft auch Menschen jüdischer Abstammung, was ihren Blick auf ihre eigene Geschichte besonders relevant ist. So zum Beispiel Jose Mujica. Ihre Freundin aus Breslau, mit der sie zusammen während des Ersten Weltkrieges ihren Dienst im Lazarett. Beschreibt Mut ganz waren der Abstammung nach Juden. Aber Frau Rundgang hatte nach dem Tode ihres Mannes alle ihre Kinder protestantisch taufen lassen. Aus einer merkwürdig irregeleiteten mütterlichen Fürsorge. Um ihnen ein besseres Fortkommen zu sichern. Wurde oder später. Ihr Neffe Werner Gordon, der in Kolumbien eine Katholikin geheiratet hat. Und zu diesem Zweck hat er auch die Taufe empfangen. Edith Stein schreibt in. Aus Deinem Brief an mich glaube ich entnehmen zu können, dass Du zum Zweck der Heirat zurückgetreten ist. Sie haben ja schon vor Jahren einmal über diese Frage unsere Gedanken ausgetauscht. Mir wäre es auch heute lieber, du hättest diesen Schritt nicht aus äußeren Gründen. Ja, da es so gekommen ist, legt sie ihm ans Herz. Nun, wo du dem Namen nach zur Kirche gehörst, müsstest du doch schon rein aus Ehrlichkeit wünschen, auch innerlich dazuzugehören. Umgekehrt wird sie über ihre Schwester Rosa, die mit ihrer Taufe warten musste. Über sie wird sie sagen, dass sie innerlich längst zur Kirche gehört. So nimmt auch Willi Stein ihre Welt in die Kirche ihrerseits wahr. Es gibt Menschen in der Kirche, die gar nicht gläubig sind. Es gibt Menschen, die aus guten Gründen nicht getauft sind. Aber sie gehören dazu. Innerlich gehören sie zur Kirche. In ihrer Ansprache zum Fest der Titanic vom sechs ersten 1940 denkt Edith Stein über das verborgene Wirken Gottes in den Seelen nach. Es ist das Geheimnis der unsichtbaren Kirche, aus der die sichtbare hervorgeht. Gott wirkt verborgen in der Heilsgeschichte und bereitet Menschen für seinen Dienst. Für den Dienst vor Ort und in den verschiedenen Epiphanien. In den Offenbarungen tut sich dieses Geheimnis sichtbar kund. Das Unsichtbare nimmt Gestalt und dann wird es sichtbar, klar. Und so ist dann die Kirche eine sichtbare Gestalt. Und die Geschichte? Zweifelsohne ist es ihre eigene Idee zuerst das Unsichtbare und dann auf einmal wird es sichtbar. Ihre eigene Taufe gesteht Edith Stein als eine Epiphanie, als eine Offenbarung des unsichtbaren inneren Lebens. Aber sie hofft, dass es auch andersherum möglich ist. Sie schreibt Bei denen, die zur Kirche gehören, kann eventuell zeitlich die äußere Zugehörigkeit der inneren vorausgehen. Hier sagt sich die Abkehr vom Bedeutendsten. So, wenn jemand ohne Glauben getauft wird und dann durch das äußere Leben in der Kirche zum Glauben gelangt. Es ist ein interessantes Zitat von Edith Stein, weil ich glaube, dass es so ein bisschen die Devise in der Seelsorge sei. Es ist gut, vielleicht in 50 Jahren. Also manche kommen zu Taufe, zu Erstkommunion, zu Firmung und eigentlich leichte Sprache. So ganz ernst wird das hier nicht genommen. Aber lassen Sie die Menschen nicht aufgeben, lassen die Hoffnung nicht aufgeben. Und wenn das schon irgendwie mitmachen und vielleicht da irgendwas wachsen, aufkeimen? Ja. Man könnte sich aber auch die Frage stellen, ob wir so eine Kirche sind, in der es möglich ist, einem Menschen durch das Mitleben zum Glauben zu kommen. Der Edith Stein ist Christus der Mittelpunkt ihres Lebens und die Kirche ihre Heimat. Sie schreibt Wie sehr Edith Stein diese verminderte kindliche und religiöse Liebe schätzte, braucht gar nicht ausgeführt zu werden. Denn die Geburt zum Leben der Gnade sowie die Taufe, in der kirchlichen Tradition genannt, ist zugleich Eingliederung in den mystischen Leib Christi. Und so rät Edith Stein den frisch getauften Musikern ruhig erst zwölf und 34! Sie schreibt Ihr erste Advent in der heiligen Kirche muss doch besonders schön. Lassen Sie sich durch keine äußere Unruhe hindern. In den großen Gedanken der Menschen zu leben. Dann bringt ihnen das selbst einen reichen Gnadenstoß. Oder im Gedicht Heilige Nacht, das sie ihrer Schwester Rosa zum Ersten Tauwetter geschenkt hat, schreibt sie über den langen, steinigen Weg, der sie zum Glück des Teilnehmers am Leben in der Kirche geführt hat. Also wieso taufen Sie es am Ziel sein? Weil jetzt bin ich in der Kirche. Nicht mitmachen, nicht mehr mitleben. Und für Edith Stein ist es einfach. Dieses ankommen wird bin ich da? Das Leben im Raum der Kirche ist für sie etwas Positives, etwas Schönes und Erfüllendes. Und eben die Taufe ermöglicht. Das volle Mitleben in und mit der Kirche sei ihre Erfahrung, so beschreibt sie das. Und der nächste Punkt. Dogma und lebendiges Geschehen. Auf Robert Gates abfällige Bemerkung Der Katholizismus über den Garten war ein polnischer, natürlich typisch getauft, aber eben Philosoph und nicht gläubig. Und auch seine Bemerkung, der Katholizismus sei doch bloß ein zur Beherrschung der Massen ausgedachten Dogmen Apparats, entgegnet Edith Stein erbost. Und haben Sie schon einmal die Frage vorgelegt, wie es zu erklären ist, dass Männer wie Auguste, wie Augustinus, von Canterbury, Bonaventura, Thomas, von den vielen Tausenden abgesehen, deren Namen den Fernstehenden unbekannt sind, sie aber zweifellos auch nicht weniger gescheit waren oder sind als wir erleuchtete Leutchen. Daß diese Männer in dem verachteten Dogma das Höchste gesehen haben, was dem Menschengeist zugänglich ist, und das einzige, was es verdient, ihm ein Leben zu opfern. Denn Edith Stein vom Dogma als dem entscheidenden Strich, dann handelt es sich um den letzten Ausdruck der Wahrheit eines lebendigen Geschehens und eine Begegnung. Denn Ihr Glaubensweg? Als Philosophin. Der Suche ist keineswegs eine reine Kopfsache, sondern ein Ereignis, das den ganzen Menschen ergreift. Wieder an einen Garten, schreibt sie. Erinnern Sie sich, dass Sie mir damals sagten, ich sei zu katholisch? Noch vor Ihrer Taufe im Garten hat sie gesagt, sie sei zu katholisch. Das scheint. Edith Stein Ich weiß, ich verstand es damals nicht. Heute verstehe ich es und weiß, wie weit Sie recht haben. Ich empfand in der Tat katholisch. Weil mir das katholische Dogma mit seinen praktischen Konsequenzen fremd war, konnte ich das nicht rechtfertigen, was ich empfand. Und so verbanden sich der Kopf und die Seele, um dem Herzen Gewalt anzutun. Zitat Ende. Offensichtlich missverstanden. Sie würde des Katholizismus halber den rationalen Zugang zur Wirklichkeit opfern, erklärt sie im Garten zwei Wochen später. So wenig Katholizismus eine Gefühls religion ist, so sehr es sich gerade hier um die Frage der Wahrheit handelt, so sehr ist er doch auch Lebens und Herzenssache. Sie hat offensichtlich Mühe, den Weg, der sie zur Taufe gebracht hat, in Worte zu fassen. Das schreibt sie wieder. Vielleicht habe ich bei der Darstellung meines Weges das Intellektuelle zu schlecht wegkommen lassen. In der jahrelangen Vorbereitungszeit hat er sicher stark mitgewirkt. Doch bewusst dermaßen entscheiden über das reale Geschehen hier. Und dann schreibt sie bitte reales Geschehen, nicht Gefühl. Hand in Hand mit dem konkreten Bild echten Christen lebens in sprechenden zeugnissen. Augustin, Franziskus, Teresa. Zitat Ende. Also, was ist aber geschehen? Was ist dieses reale Geschehen? Was hat sich in ihrem Leben ereignet? Denn nicht zuletzt wurde Edith Stein aus ihrer persönlichen, lebensbedrohlichen Not gerät. Sie schreibt Wenn ich auf jene Zeit zurückblicke, dann steht immer im Vordergrund die trostlose innere Verfassung, in der ich mich befand. Diese unsagbare Verwirrung und Dunkelheit. Mir ist dann etwa so wie einem, der in Gefahr war zu ertrinken. Und dem lange nachher im hellen, warmen Zimmer wurde ganz geborgen ist Sicherheit und rings umgeben von Liebe und Fürsorge und hilfreichen Händen. Auf einmal das Bild des dunklen, kalten Seelenkraft wurde seelisch die. Was soll man denn anders fühlen als Schauder dazu eine grenzenlose Dankbarkeit gegen den starken Arm, der einen wunderbar ergriffen und ein sicheres Land getragen hat. In den Stein, ringt um Worte, jenes reale Geschehen, dem sie das Leben neu empfangen hat. Es ist eine unendliche Welt, die sich ganz neu auftut, wenn man einmal anfängt, statt nach außen, nach innen zu lesen, schreibt. Alle Realitäten, denen man vorher zu tun hatte, werden transparent, und die eigentlich tragenden und bewegenden Kräfte werden spürbar. Wie belanglos erscheinen die Konflikte, mit denen man vorher zu tun hat? In welche Fülle des Lebens mit Leiden und Seligkeiten sie die irdische Welt nicht kennt und nicht begreifen kann. Fast ein einziger, nach außen fast ereignislosen Alltag eines gänzlich unscheinbaren Menschen Daseins. Ja. Und schon 1918, also vier Jahre vor der Taufe, spricht Edith Stein über ihre Wiedergeburt. Die sie der Tatsache verdankt, sich. Sie schreibt mehr und mehr zu einem durchaus positiven Christentum durchgedrungen zu haben. Das hat mich von dem Leben befreit, das mich niedergeworfen hat, und hat mir zugleich die Kraft gegeben, das Leben aufs neue dankbar wieder aufzunehmen. Was geschieht aber? Was geschieht denn nun mit einem Menschen, der gegangen? Was ist diese Rettung? Wie können wir darüber sprechen? In ihrer theologischen Anthropologie schreibt Edith Stein. Im Anschluss an ihrer Besprechung des Trient des Konzils. Wir treten in den Stand der Erlösten. Dank der Tat Christi, seinem Leiden und Sterben unserer Sünden, werden wir von aller Schuld befreit. Um das neue Leben strömt in uns ein. Der Mensch wird also von Gott gerechtfertigt, bestätigt und mit Leben beschenkt. Das ist ganz klassisch, scholastisch, theologisch, aber er hat die heilige Echtheit betont. Es ist ein Christenleben in statu wie. Also ein Weg als Weg. Weg, der seinen Anfang beim Kinde mit der Taufe, beim ungetauften Erwachsenen in gewisser Weise schon mit den vorbereitenden Stadien, den ersten Anregungen der Gnade, sich göttlichen Dingen und der Frage des Eigenheims zuzuwenden. Im eigentlichen Sinn. Aber. Im eigentlichen Sinn, aber auch erst, wenn er durch die Taufe zu einer neuen Kreatur geworden ist. Also die Taufe, das ist diese wunderbare Rettung als auf einmal ist alles anders, man ist angekommen, es hat sich irgendwas ereignet, aber das Endgültige, das ist der Weg, den ich habe einen Weg bekommen jetzt keinen reinen Zustand , in der nicht einfach ich befinde. Und es ist alles abgeschlossen. Nein, da beginnt ein Weg. Aber dieser Weg ist natürlich. Ganz klassisch erwähnt sie, dass im getauften Menschen die sündhaften Neigungen nicht erlöschen. Ich habe davon wie alle eine Erfahrung gemacht. Die heilig machende Gnade ist immer nur eine zweite Natur, ein Prinzip des Seins, Lebens und Wirkens. Mit der Taufe beginnt also ein Ringen um die Umgestaltung des eigenen Lebens. Die Gnade wirkt, schreibt Edith Stein, nicht mechanisch, vielmehr verlangt sie vom Menschen ein beständiges, freies Mitwirken. Da der Mensch eine Einheit ist, kann das Leben nicht getrennt neben dem Natürlichen liegen werden, sondern muß mit eben eins werden. Die Gnade muß den ganzen Menschen Seele und Leib durchdringen. Das in der Taufe begründete Leben eines Christen ist, schreibt Edith Stein, ein Entwicklungsprozess, in dem Natur, Freiheit und Gnade zusammenwirken. Von den ersten Gnaden Anregungen bis zum Tode. Natur und Erde sind keine reinen Gegensätze, sondern bilden eine Spannung, die auf die Erfüllung hin ausgerichtet ist. Weil Natur und Gnade aus der Hand des einen Gottes stammen. Die Gnade der Natur, der Natur Vollendung geben soll. Wie selbstverständlich, dass sie auch Segen und in Formen kommt, die der Natur angepasst sind. Zitatende. Gott passt sich also jedem Einzelnen an? Und so schreibt auch Edith Stein in ihren Roman Den Garten, dass ich ihnen meinen Weg nicht um der Meinung zu schildern suchte, es sei der Weg, war Rudolf. Ich bin gründlich überzeugt, dass es so viele Wege nach Rom gibt, wie Menschen, Köpfe und Herzen, ja, sie berühren, aber sie berührt. Dieser Weg weg in Stein, unsere Köpfe und unsere Herzen. Dazu möchte ich einige Bemerkungen besuchen. Aus dem, was ich bis jetzt gesagt habe, geht deutlich hervor, dass Edith Steins Glaubensweg auch eine therapeutische Dimension hat. Das Negative wird überwunden. Und das macht diesen Weg in der heutigen Zeit besonders anschlussfähig. Denn wie aus aktuellen Forschungen zu der religiösen Religiosität in unserer Gesellschaft hervorgeht. Denn die Fragen, die heute religiösen Sinnsucher bewegen nur selten auf groß angelegte und großspurig allgemein formulierte Antworten. Diese Fragen, die uns heute bewegen, sind meistens biografisch. Therapeutisch angelegt und kreisen um die eigene Identität, um das eigene Ich. Und auch um die Optimierung des eigenen Lebens. Was fehlt hier eigentlich, um ganz zu sein und um gut zu sein? Was kann ich aus mir machen? Das sind moderne Fragen. Und natürlich ist Edith Steins Glaubensgeschichte nicht auf diese Fragen aus dem Bereich einer logischen Lebensberatung reduzierbar. Von einer egozentrischen religiösen Konsumhaltung ganz zu schweigen. Es geht dir um die Wahrheit. Und um ihrer Hingabe an das Unverfügbare und deswegen Anbetungswürdige. Wie war. Die Taufe ist bei ihr der Höhepunkt und zugleich die Quelle, eine echt menschlichen Entwicklung eines Weges, auf dem dem ganzen Menschen Heil zuteil wird. Diesen Weg der Hingabe und der Wahrheit. Ereignet sich irgendwas im Leben. Das bleibt nicht nur im Kopf. Es ist nicht nur rein theoretisch äußerlich. Edith Stein entbehrt eine ganze Person, die eine Erfüllung auf diesem Weg. Es ist die Wahrheit, die Sie im Glauben in der Kirche entdeckt. Die Macht. Ihre Formulierung, die wir schon gehört haben, dem Dogma ein Leben opfern, das jedoch nicht sehr glücklich sein und zumindest für unsere modernen Ohren ein bisschen unangemessen. Das Vermissen ist das eine. Es war das Pathos der damaligen Zeit und die Hingabe an das Objektive. Wir wissen um die Risiken. Die der Begegnung eines suchenden, nicht selten verzweifelten Individuums mit einer religiösen Institution und der Gemeinschaft und somit auch mit der Kirche anhaften. Das reale und ernstzunehmende Problem des spirituellen oder auch anderweitigen Missbrauchs. Und der Sakralisierung der Macht verbieten es uns, mit Begriffen wie Hingabe, Opfer zu schnell und unkritisch zu hantieren. Andererseits haben wir einen Blick auf die böse Sinnsuche oft mit der Haltung zu tun, die als Dekonstruktion beschrieben wird. Man zerlegt und setzt wieder eigenhändig zusammen, was man im religiösen Depositum einer Institution wie der Kirche gefunden hat. Niemand hat über die Kirche als eine Agentur des Sakralen geschrieben. Diese. Informationen. Finde ich. In den formeln. Was auch immer. Überzeugen will. Diese Formate stehen ganz im Dienst des individuellen Lebens und der Selbstvergewisserung. Dass diese Relativierung und die Privatisierung des Glaubens wieder dialektisch um eine unreflektierte Unterordnung umschlagen kann. Das macht die Sache nicht besser und stellt eine Herausforderung dar. Es ist die Situation, in der wir heute zu tun haben. Diese zunehmende Polarisierung einerseits, Relativierung und fundamentaler Fundamentalismus, das Bedingen bedingt sich gegenseitig und beides nimmt zu. Und zu behaupten, bei Edith Stein ließen sich Antworten auf alle heutigen Fragestellungen, wäre zu einfach. Aber ihr persönliche, reflektierte und entschiedene Glaubensweg ist, glaube ich, eine große Inspiration und Ermutigung, den Weg des christlichen Glaubens frei, selbstbewusst und großherzig zu gehen. Und in diesem Sinne hat Edith Stein auch andere Konvertiten begleitet. Eva Herman, junge Jüdin, die kurz vor ihrer Taufe steht, schreibt sie, das sich vor dem entscheidenden Schritt noch einmal alles vor einem hinstellt, was man preisgibt. In Wahrheit liegt nur in der Natur der Sache. Es muss ja so sein, dass man sich ohne jede menschliche Sicherung ganz in Gottes Hände legt. Umso tiefer und schöner ist dann die Geborgenheit. Dass Sie den Willen Gottes finden möchten. Das ist mein Wunsch für Ihren Auftrag und für Ihr ganzes künftiges Leben, schreibt Stein an, und Kantorowicz schreibt sie. Wenige tauchen nach jeder Taufe von Ruth Kantorowicz, eine andere junge deutsche Jüdin, ich für die Taufe im Jahre 34 entscheidet. Alle benützen sie ihre freie Zeit, um Gott und die heilige Kirche immer besser kennen und lieben zu lernen. Die Glaubenslehre, die Liturgie, unsere Heiligen, aber auch die kirchlichen Einrichtungen und das katholische Leben der Gegenwart, auch mit seinen Schatten, die ihnen auf die Dauer nicht verborgen bleiben werden, schreibt Edith Stein. Und jetzt möchte ich zum Zweiten Teil eines großen Teils des Vortrags schreiben, Berufung zu gehen, so dass die soziale Dimension der Taufe. Wenn das Heil und die wir schon gesprochen haben, den ganzen Menschen angehen soll, dann muss es die soziale Komponente einschließen. Die Geschichte, die Beziehungen. Institutionen. Das ist sein. Der Glaube und die Taufe stiften Gemeinschaft. Sie führen uns mit anderen Menschen zusammen. Das hat Edith Stein auch in der Kirche und gleichzeitig trennen sie uns von Anlass, schaffen Unterschiede und verursachen Spannungen. Auch das hat sie ganz klar erlebt. Die Taufe hat sie mit anderen Menschen zusammengeführt. In der Kirche hat sie alle von ihrer jüdischen Familie getrennt, dann beides. Und kann man darin einen Sinn entdecken? Weil, dass ich katholisch bin. Das wird mich wie viele Menschen zusammen. Aber es schafft auch Unterschiede. Mit anderen Worten, es ist schon. Warum ist in Ihrer ideologischen Anthropologie was der Mensch Frankenstein? Warum werden die Lebensumstände so gefügt, dass der eine zur Wiedergeburt gelangt, der andere nicht? Und warum verließ die helfende Gnade dem einen wertvolles Wollen, während das des anderen Seite? Du ganz realistisch? Fragt sich Edith Stein. Weil das Wollen ist auch nicht nicht immer die Entscheidung des Einzelnen. Der andere kann wollen, der andere eben nicht. Es fällt ihm schwer, so entschieden zu wollen. Natürlich einiges kann man ansatzweise erklären. Aber letztendlich wird alles gut. Also schreibt. In Stein. Obwohl einiges zumindest erklärt werden kann, führen letztendlich aber doch die Rätsel Fragen des menschlichen Wollens auf das Geheimnis des göttlichen Willens zurück. Die Taufe ist eine menschliche Entscheidung. Ich habe auch eine Berufung auf Gottes gnädige Erwählung. Diese vielen und so verschiedenen Wege, auf denen Menschen geführt werden, lassen dankbar sein für diese Vielfalt, so wie für den eigenen Weg um Gemeinschaft mit anderen. Nicht immer erleben wir jedoch diese Wirklichkeit, die verschiedenen Wege, die Unterschiede. Was eine Harmonie. In der Kreuzes Wissenschaft deutet Edith Stein zum Beispiel auf die prophetische Dimension hin. Die von den prophetischen Büchern in der Bibel als eine besondere, aber immer aktuelle Möglichkeit des Gottes Verhältnisses bezeugt. Die politische Dimension wird bezeugt. Es handelt sich um ein Verhältnis. Nicht nur schreibt Edith Stein, in dem der Prophet selbst seinen Gott steht, die Berufung und Aussonderung eines Menschen, auf den der Allmächtige seine Hand handlungen. Und so auch auffällig, wie die Stein ihre eigene. Mit dieser Taufe geht auch eine große Einsamkeit einher. Man wird ausgesondert, um zum Zeichen der anderen Menschen gemacht wie ein Prophet. Und sie erlebt das so, dass es irgendwas Aktuelles ist, die prophetische Dimension des Glaubens. Aussenwirkung eines Menschen. Und für Sie persönlich handelt es sich hier um keine allgemeinen abstrakten spirituellen Erwägungen. Der Weg, auf dem sie Erfüllung findet. Wird von Anfang an durchkreuzt. Es ist ein Weg des Kreuzes. Im Vorfeld ihrer Taufe wird ihr das vor allem in der Begegnung mit ihrer Mutter schmerzlich bewusst. Sie schreibt einen Roman im Garten. Für meine Mutter ist der Übertritt, also die Taufe, das Schlimmste, das Schlimmste, was ich ihr antun kann. Und mir ist es schrecklich zu sehen, wie Sie sich damit Krebs und ihr nicht erleichtern zu können, denn es gibt hier eine absolute Grenze des Verständnisses. Für ihre jüdische Mutter war die Taufe also das, was in der katholischen Kirche das letzte. Also gerade da, wo die Glaubensgeschichte so individuell und so intim ist. Also können persönliche Lebenserfüllung Rettung aus der Not? Zeigt sich die Taufe als universell und in die großen Zusammenhänge der Geschichte. Die Glaubensgeschichte von Edith Stein sowie ihre Taufe ist uns eingeschrieben in den großen Zusammenhang der Geschichte Gottes mit seinem Volk und somit mit der ganzen Menschheit. Die schmerzlichen Fragen, die Edith Stein im Blick auf ihre Taufe gestellt werden, führen zurück zum tiefsten Geheimnisse des christlichen, des christlichen Mysteriums. Kapitel 9 bis 11 des römischen Ritus, in den Paulus mit der ihn fehlenden Frage nach dem Sinn der Entwicklung Israels, mit der Dialektik von Erwählung und Verwerfung ringt. Um am Ende auszurufen Motive des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes. Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich, unerforschlich seinen Weg! Wenn der heilige Paulus glaubt, dass die scheinbar gegensätzlichen Wege von Juden und Christen. In Gottes Leben ein tiefes Füreinander zum Ziel haben. Er hofft, dass beide Teile der Menschheit so lebte, dass die Juden die Stelle des Christus nicht annehmen, und die anderen Menschen, die in ihm den Messias sehen. Er hofft, dass beide Teile Werkzeuge der Barmherzigkeit sind. Das ist Wahnsinn. Das ist ein Sinn. Macht. Wenn ihr jetzt hier seine Situation für sein Leben bleibt, ist eine Hoffnung. Eine Hoffnung und die Bereitschaft, ein Werkzeug dieser Hoffnung zu sein. Und im Blick auf die Frage nach dem Warum des göttlichen Wirkens schreibt Edith Stein. Der Mensch bleibt vor der Unerforschlich keit den göttlichen Ratschluss als vor einem Geheimnis stehen das Ich, das sich uns erst in der Ewigkeit enthüllen. Sie ist also. Sind die großen Zusammenhänge. Vor diesem großen heilsgeschichtlichen heilsgeschichtlichen Horizont wird Edith Stein zum Dienst, zum Dienst berufen, zum Dienst, der sich zuerst in reinen Räten und Fassbaren zeigt und zeigen muss. Sie geht ihren Weg. Und nimmt gleichzeitig noch Rücksicht auf andere. Einerseits macht sie den Schritt zur Taufe von Felix und ihrer Familie, vor allem ihrer Mutter, wie wir es gelernt haben. Andererseits hält sie sich mit den letzten Konsequenzen ihrer Entscheidungen zurück. Obwohl sie sie für sich klar erkannt hat. Sie schreibt. Als ich am Neujahrstag 1922 die Zeit Die Heilige Taube empfing, dachte ich, dass dies nur eine Vorbereitung zum Eintritt in den Orden sein. Aber als ich einige Monate später zum Ersten Mal nachweislich auch meine Mutter gegenüberstand, wurde ihr klar, dass sie dem Zeichen Schlacht vorläufig nicht gewachsen sei. Sie würde nicht daran sterben. Aber es würde sie mit einer Verbitterung füllen, die ich nicht verantworten könnte. Ich musste in Geduld warten. Und ich finde diese Stelle so faszinierend. Weil sie nicht schwarz weiß ist. Sie zeigt das ganze Ringen und den Stein. Sie ist ihren Weg gegangen und hat damit ihre Mutter verletzt. Dann sagt sie Aber es gibt uns. Also, wenn ich das nächste mache. Nein, das kann ich nicht. So. Es ist so faszinierend wie Sie Ihre Unterscheidung. Was ist das? Ich jetzt machen? Das ist nicht schwarz weiß besorgt nach einem Schema, das keine Fundamentalisten. Und auch später. Wird sie die Entscheidung ihrer Schwester Rosa nicht tragen. Ihre ältere Schwester Rosa, ich sags mal für einige von euch ist klar, aber für einige noch nicht ungewöhnlich. Dass ihre ältere Schwester Rosa wurde, wollte auch später die Taufe behandeln. Aber es hat klar, sie hat sich um die Mutter gekümmert und die alte Mutter Segen wollte sie mit der Taufe warten, bis die Mutter stirbt? Um sie nicht noch mehr zu verletzen. Einige haben ihr geraten Nein, der Ruhm und die Gnade Luciens machen, egal was. Aber Edith Stein hat ihre Schwester darin bestärkt. Sie soll mit der Taufe warten. Genau in diesem Zusammenhang hast du innerlichen Dazugehören geschrieben und du gehörst schon dazu, ohne getauft zu sein. Und du kannst auch jetzt mit der Taufe, mit der sichtbaren Taufe warten. Ja, wir können und müssen nicht an dieser Stelle alle ihre Aktivitäten im Beten und Schreien aufzählen, denen sie seit ihrer Taufe in der Haltung des Dienstes an der Kirche, der Wissenschaft und an den konkreten Menschen nachgehen. Es ist es ist uns bewusst, wie großherzig sie ihre Fähigkeiten und Kräfte in den Dienst der Kirche gestellt hat. Und für diese Haltung Ich bin für andere da, ich bin da, um zu dienen. Wie diese Haltung Haltung ein cantus firmus vieler und ihrer Schriften. Es handelt sich ja auch nicht um ein einfältiges Lob auf die emsige Frau oder um eine moralisierende Belehrung über Tun und Alles. Die andere Welt, das Warten auf die Verwirklichung ihrer Berufung fiel ihr schwer. Sie wollte Kabarettistin werden, und das Warten war für sie nicht einfach. Anfang der dreißiger Jahre neue Bitte um die Aufnahme in den Orden. Sie wurde mir verweigert, schreibt sie mit dem Hinweis auf meine Mutter und auch auf die Wirksamkeit, die ich seit einigen Jahren im katholischen Leben hatte. Ich hatte mich gefügt. Aber auch ihr Ordensleben. Dann später sieht sie als Dienst und Verantwortung in der Taufe begründet. In Kirche sein, besteht sie in wechselseitige Verantwortung. Die im höchsten Maße Gemeinschaftsbildung ist, mehr als alle Erlebnisse, die im echten Sinne Gemeinschaften und dieses eine für alle, alle für einen. Macht die Kirche aus, schreibt Edith Stein. Die Kirche ist mehr als ein loser Verbund von einzelnen Individuen, schreibt sie. Denn das Hineinwachsen und Hinein wurzelt in Christus, das mit der Taufe anhebt. Ein Glied zu Glied werden mit allen Christen zufolge. In diesem mystischen Leib Christi gibt es eine Berufung zum Leiden mit Christus und dadurch zum Mitwirken mit seinem Erlösungswerk. So schreibt sie an Anneliese Lichtenberger. Und das sei ein Grundgedanke allen Ordensleben, vor allem aber des Karmel, so ihre Worte. An eine Freundin. Schreibt sie von der Sehnsucht, den zur Verzweiflung getriebenen Menschen. Von ihrem Übermaß an Not und Leid ist das abzulehnen. Sie schreibt es im Mai 33 an der Macht. Zufall. Zur Verzweiflung getriebene Menschen. In der Familie waren die Deutschen Juden. Sie will ihnen. Ja irgendwas. Und diese Not eben. Und Edith Stein begreift ihr Leben als einen besonderen Dienst am Volk Gottes. Aber auch hier in der Haltung einer demütigen und vertrauensvollen Bereitschaft. Sie schreibt Ich vertraue darauf, dass der Herr mein Leben für alle angenommen hat. Ich muss. Ich muss immer wieder an die Königin Esther, da sie gerade darum aus ihrem Volk herausgeworfen wurde, um für das Volk vor dem König zu stehen. Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige Kleine ist. Aber der König, der mich erwählt hat, ist unendlich groß und barmherzig. Das ist ein so großer Trost, schreibt sie an Petra Gröning. Am 31. Mai 10 38, also nur wenige Tage vor der Kristallnacht, als ihr selbst und anderen getauften Juden am 7. August 42 im Lager Westerbork in Holland und nach der Verhaftung des dortigen getauften Juden Hilfe angeboten wurde. Soll sie noch ein Zeugnis geantwortet haben. Warum eine Ausnahme? Sie wurde diese Gruppe. War das nicht gerade Gerechtigkeit? Dass sie keinen Vorteil ziehen konnten aus der Tatsache, dass sie getauft waren. Und so sagt sie In Steinen wird er angeboten. Vielleicht. Ihr seid euch in der Gegend. Doch helfen. Helfen? Ihr seid irgendwie keine echten oder wie auch immer. So suche. Und sie sagt mit Stein Nein, das bin ich nicht. Es ist gerade Gerechtigkeit, dass wir aus unserem Interesse keinen Vorteil ziehen können. Es war großartig. Ja, jetzt noch noch fünf Minuten. Das Letzte, was? Der Dienst in Holstein, als ihre besondere Berufung begann, hat sein kontemplativer. In der Dunkelheit des Glaubens in die Finsternis der Zeit hinein gewagt. Bludenz als Karmelitinnen. Als Ordensschwester und kontemplative Ordensschwester. Dienst meistens ohne messbaren Effekt. In dieser besonderen Berufung kommt aber eine Dimension der ganzen Kirche ans Licht. In denen ist nicht nur machen. Der eigentliche Dienst der Kirche besteht darin, im Hier und Jetzt gerade unter widrigen Umständen den Glauben an die Auferstehung, an die Macht der Liebe Gottes zu bezeugen, indem man solidarisch mit dem Gekreuzigten und darin mit allen Schwestern und Brüdern lebt. In ihrer so eindrücklich eindrücklichen Ansprache zum Fest Kreuze Höhe 39 sprach Edith Stein ihre Mitschwestern Karmelitinnen an. Überlege es wohl. Die Welt steht in Flammen. Es ist kurz nach dem Kriegsausbruch. Die Welt steht in Flammen. Der Kampf zwischen Christus und den Antichrist ist offen ausgebrochen. Wenn du dich für Christus entscheidest, so kann es sein. Leben muss. Zitat Ende. Je länger ich über diese Worte nachdenke. Und ich kenne sie seit 99 beim Eintritt. Je länger ich über diese Worte nachdenke, desto schwerer fällt es mir zu kommentieren. Wurde noch etwas hinzuzufügen? Das Martyrium ist ein Dienst. Den man sich nicht aussucht. Sondern für die man ausgesucht wird. Kurz nach dem Krieg schrieb Reinhold Schneider, damals berühmte Schriftsteller, rückblickend. Am Tage des Synagogen Sturmes fällte die Kirche schwesterlich neben der Synagoge erscheinen. Es ist entscheidend, dass das nicht geschah. Sie. So oft überhört die Kirche den Anruf zum Dienst, den Gott sie im konkreten Augenblick im Hier und Jetzt beruft. Das war die Kirche Edith Steins. Vielleicht ist es auch unsere Kirche. Durch die Taufe ist Edith Stein in der Kirche zur Zeugin geworden. Dass die Kirche ihren Sinn darin hat, eine dienende und solidarische als Gemeinschaft zu sein. Aber das Zeugnis, die Glaube und Sakrament dieser Welt, dieser Welt verwandeln, muss immer vom Einzelnen ausgehen. Sie schreibt. Je tiefer eine Seele mit Gott verbunden ist. Die restlose der Gnade hingegen. Desto stärker wird ihr Einfluss auf die Gestaltung der Kirche sein. Ja am vierten achten 33. Schreibt sie an ihren Neffen Chavez, seinen Neffen Werner Gordon, dass Berlin, Kolumbien katholisch geworden ist, der katholisch heiraten wollte. Schreibt sie ihm, was ihr an ihrer Taufe wichtig ist. Sie hat nämlich von ihm einen Brief bekommen, in dem es, den er schreibt, es müsste noch Nonne werden. Das ist doch unvollständig. Also warum tust du sowas dann in der Kirche und vor allem jetzt? Du siehst, was mit den Juden passiert in Deutschland, in der christlichen Gesellschaft. Und so schreibt sie in den Stein, was ihr jetzt, 33 in ihrer Tage wichtig ist. Und da schreibt sie, sie habe viel Gutes in der Kirche erlebt und könne sich nicht beklagen. Sie habe auch Solidarität, Mitgefühl und Hilfe angeboten bekommen. Entscheidend sei aber etwas anderes. Ich zitiere Ihre Worte Ich bin ja nicht hineingegangen, um dadurch Vorteile zu haben oder weil Menschen mich hineingezogen hätten, sondern weil ihre Lehre die Lehre der Kirche und der Glaube an ihre Sakramente mit mir unabweislich machten. Und deren Segen habe ich in elf Jahren so reichlich erfahren, dass mich nichts mehr von ihr trennen könnt. Und wenn kein anderer Mensch auf der Welt wäre, dessen Leben Zeugnis dafür ablegte, was lebendige Glaube aus einem Menschen zu machen vermag, so würde ich mich dazu verpflichtet fühlen. Es gibt aber genug andere. Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch wir noch einmal welche begegnen werden. Zitat Ende. Edith Stein sieht ihren Dienst auch an uns. Damit wir uns immer neu zum Volk Gottes sammeln lassen. Und deswegen sind wir für Ihre Taufe vor 100 Jahren so sehr dankbar. Danke euch für eure Aufmerksamkeit. Für euer zu.